Förderpreis

Förderpreis 2004: Faszinierende Ideen und Konzepte für die unterschiedlichsten Planungsaufgaben

66 Teilnehmer von zwölf Hochschulen waren von ihren Professoren als besonders talentierte Nachwuchs-Architekten für den Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten vorgeschlagen worden. „Bemerkenswert war in diesem Preisverfahren die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten“, konstatierte Dr. Christian Schramm, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, in seiner Begrüßungsansprache zur Verleihung des 10. Förderpreises der Stiftung Deutscher Architekten am 15. März im Haus der Architekten. Über 100 Studierende, Professoren und Architektinnen und Architekten waren nach Düsseldorf gereist, um zu erfahren, welche Studentinnen und Studenten den begehrten Förderpreis ausgewählt worden waren. Die Sieger kamen von der RWTH Aachen und der FH Münster.

15.03.2005

Den Architekten-Nachwuchs zu ermutigen: Das ist Aufgabe und Ziel des mit insgesamt 10.000 € dotierten Förderpreises, den die Stiftung Deutscher Architekten zum zehnten Mal verlieh. „Ihre Arbeiten vermitteln in sehr eindrucksvoller Form, mit welcher Kreativität und mit welch hohem gestalterischen Anspruch Sie ans Werk gehen“, lobte AKNW-Vizepräsident Schramm die Teilnehmer des diesjährigen Auswahlverfahrens. „Sie starten Ihre Karriere in einer paradoxen Situation“, so Schramm weiter. „Der Stadtumbau West, vor dem wir alle stehen, bietet eine Vielzahl spannender Aufgaben, während zugleich der Mangel an Investitionsmitteln und die Leere der öffentlichen Haushalte zu einem permanenten Rückgang der Aufträge führen.“ Gleichwohl ermutigte Schramm zur konsequenten Arbeit an der eigenen Qualifikation und am eigenen Profil: „Kreative Ideen, gepaart mit fachlicher und persönlicher Kompetenz, werden immer gefragt sein.“ 

Werkvortrag Grünbuch Ernst Architekten

Das bestätigte auch der Werkvortrag von Armand Grüntuch und Almut Ernst, dem erfolgreichen Architektenduo aus Berlin. In ihrem facettenreichen Werkvortrag machten die jungen Architekten deutlich, wie sie es mit kreativen Entwurfsideen und konsequenter Wettbewerbsarbeit geschafft haben, zu einem der renommiertesten Nachwuchs-Büros der Republik zu werden, das nicht nur viele Arbeiten in Berlin, sondern mittlerweile sogar Großaufträge aus Malaysia bearbeiten dürfen. 

Rekordbeteiligung

Dass der Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten sich mittlerweile einer hohen Wertschätzung an den Hochschulen Nordrhein-Westfalens erfreut, zeigte in diesem Jahr die erneute Rekordbeteiligung: Die Jury unter Vorsitz des Düsseldorfer Architekten Thomas Pink (Petzinka Pink Architekten) hatte keine leichte Wahl, unter den insgesamt 66 Studentinnen und Studenten bzw. Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, die von ihren Professoren vorgeschlagen worden waren, eine Auswahl der Besten zu treffen. „Die vorgelegten Studien- und Diplomarbeiten zeigen, dass die Lehre in den nordrhein-westfälischen Hochschulen auf hohem Niveau stattfindet“, fasste Christian Schramm das Fazit der Jury zusammen. 

Preisträger und Anerkennungen 2004

Die Jury würdigte die besondere Begabung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich in den eingereichten Arbeiten dokumentiere. Vergeben wurden drei gleichrangige Förderpreise, die mit je 2.500 € dotiert sind: Sonja Hesselmann und Dorothee Wittag (Fachhochschule Münster) hatten die Arbeit „Haus und Museum der Jüdischen Gemeinde in Köln“ eingereicht. Die Jury würdigte das integrative Museumskonzept, das „feinsinnig die geschichtlichen Spuren und Schätze des Ortes mit einer Präsentation jüdischer Kultur und Geschichte sowie Nutzungsmöglichkeiten für künstlerische Events“ mische. Die Preisträgerinnen verbänden eine präzise intellektuelle Herangehensweise mit „erfrischend intuitiven“ Ansätzen, so die Jury.

Tobias Klodt (RWTH Aachen) überzeugte die Jury mit seiner Arbeit „ecovin – Ein Weingut in Rheinhessen“. Thema war der Neubau eines Weinguts mit Beherbergungsmöglichkeit. Dabei gelang dem Studenten nach Meinung der Jury die Widerspiegelung des Ablaufs der Weinproduktion in der Architektur. „Die gelungene Einbindung in die Topographie, die archaische Form und minimalistische Materialität des Baukörpers zeugen von einer Qualität der Architektur, die dem Anspruch an das Produkt entspricht.“
Stefan Unnewehr (RWTH Aachen) bewies seine Qualität mit der Arbeit „Schwimmende Start- und Landeplattform für Zeppelin LZ-N07“. „Die eingereichte Arbeit greift ein aktuelles Thema der Luftfahrttechnik auf. Auf fundiertes Fachwissen gestützt, stellt sie in ihrer konsequenten ingenieurtechnischen Durcharbeitung einen hervorragenden Architekturbeitrag dar“, urteilte die Jury. Gelobt wurde auch die „eigenständige, signifikante Ästhetik“ des Entwurfs.

Die Jury sprach darüber hinaus fünf Anerkennungen (dotiert mit je 500 €) aus. Geehrt werden damit Robert Hormes (RWTH Aachen) für seine Arbeit „Einsicht Garzweiler”; Christoph Kohlen (Fachhochschule Münster) für „Landschaftliche Dynamik – Zigarrenfabrik in Las Galletas, Teneriffa”; Mirko Krause (Fachhochschule Düsseldorf) für das „Scenario NGB_2030 – Eine Stadt geht zum Rhein” (Düsseldorf); Claudia Marcela Robles (Kunstakademie Düsseldorf) für die Studienarbeiten „Lebenswelt” und „Gasthof“ und  Carolin Tettenborn (Fachhochschule Münster) für „Vom Amazonas zum Kongo und umgekehrt – Neubau eines Aquariums für den Allwetterzoo Münster“. 

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