Förderpreis

Innovativ, kreativ und hochaktuell

Zum 17. Mal hat die Stiftung Deutscher Architekten jetzt ihren Förderpreis verleihen. Die Auszeichnung geht im Zwei-Jahres-Rhythmus an angehende Architektinnen und Architekten. Drei Preise und vier Anerkennungen wurden am 11. April 2019 im Baukunstarchiv NRW an Absolventinnen und Absolventen der nordrhein-westfälischen Hochschulen verliehen.

12.04.2019

Verleihung des Förderpreis 2018 der Stiftung Deutscher Architekten: Die strahlenden Preisträgerinnen und Preisträger mit Ernst Uhing (AKNW-Präsident und Vorstandsvorsitzender der Stiftung, 3. v. l.) und Judith Kusch (Juryvorsitzende, 4. v. l.)
© Detlef Podehl, Dortmund

„Architektur und Stadtplanung stehen gegenwärtig vor großen Herausforderungen, deshalb brauchen wir begabte junge Menschen, die unsere gebaute Umwelt von morgen engagiert gestalten und planen“, erklärte der Präsident der Architektenkammer NRW und Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Ernst Uhing. „Ich bin stolz darauf, dass wir mit unserem Förderpreis nun schon seit mehr als 30 Jahren angehende Architektinnen und Architekten auf ihrem Weg in den Beruf motivieren und unterstützen können.“

Insgesamt 28 Arbeiten waren von Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus neun nordrhein-westfälischen Hochschulen zum „Förderpreis 2018“ vorgelegt worden. Alle Bewerberinnen und Bewerber wurden von ihren Professoren als „besonders begabt“ eingeschätzt; der Vorschlag zur Teilnahme an dem Auszeichnungsverfahren erfolgte durch die jeweiligen Hochschullehrer.

Die Jury unter Leitung der Architektin und Stadtplanerin Judith Kusch (3Pass, Köln) lobte die ausgezeichneten Arbeiten als Beispiele für die planerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, die mit großer Analysetiefe, Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen zu originellen Lösungsansätzen geführt hätten.

Drei gleichrangige Förderpreise (je 4.000 Euro) erhielten Stefan Otte und David Taffner (RWTH Aachen) für die Arbeit „60 % Steigung, 80 % Riesling, 100 % Terroir“, Jan Hafner (Bergische Universität Wuppertal) für „The Other Place – Das Haus der Kulturen der digitalen Welt“ und Sophia Rodermund (Hochschule Ostwestfalen Lippe) für den Entwurf „Der Siebenschläfer – Übernachten in der alten Scheune“. Eine besondere Anerkennung (1.600 Euro) sprach die Jury Sabrina Rothe (Fachhochschule Münster) zu für ihre Arbeit „Public Living Room“. Zudem gingen drei Anerkennungen (je 800 Euro) an Kevin Groß-Bölting (TU Dortmund, „Grassi Future – Erweiterung Grassi Museum Leipzig“), Max Salzberger und Michael Lautwein (TH Köln, „SimlicyDIY – Entwicklung eines Eigenbausystems“) und Tobias Rabold (RWTH Aachen, „Genius Vacui – Über die Leere“).

In die Bewertung der Jury flossen u. a. ein: der Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung, die Intensität und Durchdringung des Themas, die Experimentierfreudigkeit und Innovationskraft der Lösung, die bautechnologische Präzision und die Qualität der Präsentation des Entwurfsprozesses. An diesen Kriterien soll das besondere Talent des Bewerbers bzw. der Bewerberin ablesbar sein.

Die Jury lobte die hohe Qualität der Preisträgerarbeiten und der Anerkennungen. Hier werde die Stärke der Architektenausbildung in NRW deutlich, das notwendige Know-how zu vermitteln und zugleich die freie Entfaltung talentierter Nachwuchs-Architektinnen und -Architekten zu fördern.

„Für die Jury war es Freude und Bürde zugleich, unter den hervorragenden Beiträgen der jungen Absolventinnen und Absolventen auswählen zu müssen“, erklärte die Juryvorsitzende Judith Kusch. „Neben der Fähigkeit zur analytisch-intellektuellen Annäherung und der innovativ-kreativen Nutzung digitaler Technologien beeindruckte die Jury insbesondere die breite Wahrnehmung und Behandlung aktuell gesellschaftlich relevanter städte- und hochbaulicher Fragestellungen.“

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutscher Architekten, AKNW-Präsident Ernst Uhing, betonte im Rahmen der Preisverleihung in Düsseldorf die Bedeutung einer umfassenden, profunden Hochschulausbildung für Architektinnen und Architekten, deren Berufsbild immer komplexer und anspruchsvoller werde. Neben der Qualität des kreativen Entwurfs und der Perfektion in der technischen Umsetzung müssten Architektinnen und Architekten heute zunehmend Aufgaben der Projektsteuerung leisten sowie Kommunikationsprozesse moderieren.

„Die zukünftige Bau- und Planungsqualität in unserem Land braucht den Geist der Innovation und des Weiterdenkens, den Mut zum Querdenken und Verändern“, führte Uhing aus. Die ausgezeichneten Förderpreisträgerinnen und -preisträger hätten mit ihren eingereichten Arbeiten dafür hervorragende Beispiele geliefert.

Die Dokumentation zum Förderpreis kann kostenlos bei der Architektenkammer NRW bestellt werden (E-Mail: info@aknw.de).

Mit dem Förderpreis 2018 der Stiftung Deutscher Architekten ausgezeichnet: (v. l.) David Taffner, Stefan Otte, Sophia Rodermund und Jan Hafner – Foto: Detlef Podehl, Dortmund