Förderpreis Für ihre überzeugenden Studienabschlussarbeiten wurden junge Nachwuchsplanerinnen und -planer am 10. April 2025 im Baukunstarchiv NRW mit dem Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten ausgezeichnet. Felix Schweizer von der RWTH Aachen ist einer von drei gleichrangigen Preisträger*innen. „Brauerei im Wandel – Eine Transformation des Brauereigeländes Ganter in Freiburg zu einem lebendigen Quartier“ lautet der Titel seiner Masterarbeit, mit der er die Jury überzeugte. Diese bescheinigte Schweizer „ein hohes Maß an Sensibilität im Umgang mit den vorhandenen Strukturen eines postindustriell geprägten Areals.“ Die Jury hat Ihren auffällig sensiblen Umgang mit vielschichtigen und überzeitlichen Themen gewürdigt. Wo sehen Sie selbst Ihre Stärken und wo manifestieren sich diese in Ihrer Abschlussarbeit? Ich denke, ich habe mich besonders mit dem Ort und seinen räumlichen, historischen, funktionalen und architektonischen Schichten beschäftigt. Mich interessieren dabei nicht nur die offensichtlichen Merkmale eines Areals, sondern auch die Eigenarten und Potenziale, die in der Geschichte und den vorhandenen Strukturen verankert sind. Beim Ganter Areal war es mir wichtig, den Bestand nicht nur baulich zu erfassen, sondern auch seine Atmosphäre und Nutzungszusammenhänge zu verstehen. Die besondere Heterogenität des Areals – architektonisch wie programmatisch – habe ich nicht als Hindernis, sondern als Ausgangspunkt für den Entwurf verstanden. Die Mischung aus historischen und neuzeitlichen Gebäuden, unterschiedlichen Nutzungen und Leerständen bildet eine komplexe Grundlage, die Raum für neue Ideen eröffnet. Dies habe ich als Potenzial erkannt und als Ausgangspunkt und Grundgerüst für meinen Entwurf genutzt. Dabei ging es mir darum, die vorhandenen Qualitäten zu erkennen und herauszuarbeiten, um sie durch neue Akzentuierungen, räumliche Qualitäten und Strukturen hervorzuheben. Welche Herausforderungen sind bei der Integration der historischen Brauerei Ganter in das neue Quartier aufgetreten, insbesondere im Hinblick auf die Wahrung der Identität und die funktionale Weiterentwicklung? Die zentrale Herausforderung bestand darin, die identitätsstiftenden Merkmale des Ortes zu bewahren und gleichzeitig eine funktionale Weiterentwicklung zu ermöglichen. Das Ganter Areal ist durch eine vielschichtige bauliche Struktur geprägt, mit Gebäuden unterschiedlicher Epochen, Nutzungen und Bausubstanz. Diese Heterogenität erforderte eine differenzierte Herangehensweise, um die vorhandenen Qualitäten nicht zu überformen, sondern in die zukünftige Entwicklung einzubinden. Besonders anspruchsvoll war es, eine stimmige Balance zwischen Bestand und Neubau zu finden – sowohl gestalterisch als auch programmatisch. Die Entwicklung eines tragfähigen Nutzungsmix war eng mit der Frage verbunden, wie bestehende Gebäude sinnvoll aktiviert und neue Funktionen ergänzt werden können, ohne den Ort zu überfrachten. Hinzu kam die Herausforderung, ein funktionierendes Nebeneinander sehr unterschiedlicher Anforderungen zu ermöglichen – von Wohnen und Kultur über kleinteiliges Gewerbe bis hin zur weiterhin aktiven Brauerei. Es ging also nicht nur um bauliche Integration, sondern auch um die konzeptionelle Verbindung von Geschichte, Gegenwart und zukünftigen Anforderungen, welche nicht in Konkurrenz stehen, sondern in miteinander korrespondieren. Wie haben Sie diese Herausforderungen methodisch und gestalterisch gelöst, um eine kohärente Verbindung zwischen Alt und Neu zu schaffen? Zu Beginn stand eine umfassende Analyse des Bestands – sowohl hinsichtlich baulicher Strukturen als auch im Hinblick auf Nutzung, Atmosphäre und stadträumliche Einbindung. Ergänzt wurde dieser analytische Zugang durch einen Workshop mit lokalen Akteur*innen, um ein differenziertes Bild des Ortes zu gewinnen und externe Perspektiven einzubeziehen. Gestalterisch habe ich den Bestand als strukturelles und identitätsstiftendes Gerüst verstanden, das durch gezielte Eingriffe ergänzt und aktiviert wird. Statt auf radikalen Wandel setzte der Entwurf auf Weiterentwicklung: leerstehende Gebäude wie die Alte Mälzerei oder der Flaschenkeller wurden umgenutzt, neue räumliche Qualitäten geschaffen und Neubauten so positioniert, dass sie auf Maßstab, Materialität und Höhenentwicklung des Bestands reagieren. Das Zusammenspiel von Nachverdichtung, Nutzungsmischung und behutsamer Transformation bildet die Grundlage für eine räumlich und funktional stimmige Verbindung von Alt und Neu – eingebettet in ein übergeordnetes städtebauliches Konzept, das neue Zugänge schafft, bestehende Qualitäten stärkt und dem Areal eine klare Ordnung und Offenheit zum städtischen Umfeld gewährt. Welchen Beitrag können Architektinnen und Architekten zum Erhalt der regionalen Baukultur Ihrer Meinung nach leisten? Architektinnen und Architekten tragen eine zentrale Verantwortung zum Erhalt regionaler Baukultur – nicht nur durch den Schutz historischer Bausubstanz, sondern auch durch die zeitgemäße Weiterentwicklung gewachsener Strukturen im Sinne ihrer Geschichte und Identität. Die intensive Auseinandersetzung mit dem, was da ist und es umgibt, ist für mich ein essenzieller Bestandteil des Entwurfsprozesses selbst – und ein Aspekt, der aus meiner Sicht noch stärker ins Zentrum der Praxis rücken sollte. Es geht darum, den Charakter und Potenziale eines Ortes zu erkennen und in die Gegenwart zu überführen, ohne ihn einfach nur zu überformen. Eine respektvolle Haltung gegenüber dem Bestand, genaues Hinsehen sowie der Dialog mit lokalen Akteurinnen und Akteuren, sowie ein sensibler, kontextbezogener Entwurfsansatz sind für mich der Schlüssel zu einer zeitgemäßer Baukultur die regional verwurzelt und zugleich zukunftsfähig ist. Welche Pläne haben Sie für Ihren weiteren beruflichen Werdegang? Welche Ziele möchten Sie als angehender Architekt erreichen? Ich möchte zunächst weitere praktische Erfahrung in einem Büro sammeln, das sich mit der Schnittstelle von Architektur und Städtebau beschäftigt, um das an der Universität gelernte auch in der Praxis umsetzen und gestalten zu können. Das Großartige an unserem Beruf ist, dass er sehr vielseitig ist , daher reizt es mich langfristig, noch viele Teilbereiche kennenlernen zu dürfen und mich intensiv mit ihnen zu beschäftigen, um immer wieder neue Perspektiven auf Architektur und Städtebau gewinnen zu können.Interview: „Brauerei im Wandel“
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Gewinner des Förderpreis 2025 Felix Schweizer im Interview
Video zum Förderpreis 2025
Hands on Weiter geht’s! Im Jahr 2026 wird die Stiftung Deutscher Architekten (SDA) bereits zum dritten Mal im Rahmen des Projekts „Hands-on“ nach Mae Sot (Thailand) reisen. Mit einem Team aus jungen Planerinnen und Planern aus Nordrhein-Westfalen wird zum Jahresauftakt dort ein besonderes Projekt realisiert werden: Die Teilnehmenden errichten vor Ort gemeinsam mit lokalen Handwerkern ein Schulgebäude; hauptsächlich aus Lehm und Holz. Doch vor Mae Sot kam Dortmund. Am 8. August lud die SDA rund 25 Junior-Mitglieder und Absolvent*innen sowie Studierende in das Baukunstarchiv NRW zu einem Workshop ein. Die Veranstaltung diente dazu, praktische Erfahrungen mit dem Lehmbau zu sammeln und in Kurzinterviews die jungen Planerinnen und Planer näher kennenzulernen, denn: Nur 12 Teilnehmer*innen werden Hands-on 2026 begleiten können. „Wir wollen bauen, wir wollen realisieren – und dazu braucht es Leute, die anpacken können“, sagte Markus Lehrmann, der Geschäftsführer Stiftung Deutscher Architekten, im Rahmen des Workshops. Das Kennenlernen Anfang August diene dazu, eine Gruppe zusammenzustellen, die möglichst interdisziplinär aufgestellt ist und in einem Zeitraum von sechs Wochen das Projekt „Schulbau“ in Thailand realisieren kann, so Lehrmann weiter. Unterstützt wurde die Veranstaltung in Dortmund von Björn Klug, der bundesweit als Berater für Planer*innen und Bauherren rund um das Thema Lehmbau aktiv ist. Er betreute die verschiedenen Stationen des Hands-on-Workshops; vom Erstellen des Lehmziegels bis zur Arbeit mit Lehmputz. „Es geht darum, den Lehm in die Hand zu nehmen und rauszufinden: Was ist das? Was kann das?“, erklärte Klug – und freute sich über das Interesse der jungen Planer an dem Baustoff. Die finalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Hands-on 2026 werden im Laufe der kommenden Wochen informiert werden. Auf den Kanälen der SDA und der Architektenkammer NRW sind auch im Vorfeld zu Hands-on 2026 Einblicke in die Projektarbeit zu sehen. Hands-on 2026 ist ein Projekt der Stiftung Deutscher Architekten in Zusammenarbeit mit Simple Architecture und socialarchitecture e.V. Die fachliche Leitung des Projektes übernimmt Architekt Jan Glasmeier. Mehr Informationen und Einblicke in die vergangenen Projekte finden sich hier.Eine Schule für Mae Sot
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Think on Wie lässt sich eine Stadt mit jahrhundertealter Geschichte und aktuellen Herausforderungen wie Massentourismus, Hochwasser und Stadtflucht weiterdenken? Wie können Begriffe wie Nachhaltigkeit, Transformation und soziale Teilhabe dazu beitragen, einer traditionsreichen Stadt wie Venedig neuen Lebensraum und eine gute Lebensqualität für ihre Bewohner*innen zurückzugeben? Wie können Begriffe wie Nachhaltigkeit, Transformation und soziale Teilhabe dazu beitragen, einer traditionsreichen Stadt wie Venedig neuen Lebensraum und eine gute Lebensqualität für ihre Bewohner*innen zurückzugeben? Mit diesen Fragen im Gepäck machten sich 16 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung Deutscher Architekten auf den Weg nach Venedig, um in der Lagunenstadt nach Antworten zu suchen, die (möglicherweise) im vielschichtigen „Palimpsest“ Venedigs verborgen liegen. Alle zwei Jahre lädt die Stiftung junge Planerinnen und Planer aus Nordrhein-Westfalen dazu ein, sich im Rahmen des Stipendienprogramms „Think-on“ intensiv mit aktuellen Fragestellungen der Architektur auseinanderzusetzen; und zwar in einem inspirierenden anderen kulturellen, räumlichen und gesellschaftlichen Kontext. Der diesjährige Schwerpunkt orientierte sich am Thema der Architekturbiennale 2025 und fand seinen idealen Ausgangspunkt in einer Stadt, die selbst wie kaum eine andere vom Spannungsfeld zwischen Denkmal und Gegenwart, zwischen Tourismus und Alltag, zwischen Vergangenheit und Zukunft geprägt ist. Sechs Tage lang arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielfältigen fachlichen und biografischen Hintergründen auf der abgeschiedenen Insel San Servolo. Fernab des touristischen Trubels und eingebettet in eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre entstand dort ein temporärer Denkraum, in dem Theorie, Praxis und Vision miteinander verschmolzen. Impulse von lokalen Architekt*innen, allen voran Prof. Sergio Pascolo (Venice Urban Lab), erweiterten den Horizont und regten zum kritischen Weiterdenken an. Dabei ging es nicht nur um das Erkennen städtebaulicher Defizite, sondern vor allem um das Entwickeln von Strategien zur Reaktivierung brachliegender Flächen. Als Beispiel diente hier die Glasbläserinsel Murano, genauer Sacca Serenella, mit dem Ziel, diesen Raum wieder den Menschen vor Ort zurückzugeben. Die Erkundung der Stadt bildete das Fundament. Eine intensive Architekturführungen durch Venedig mit der deutsch-venezianischen Architektin Anabel Gelhaar, Erkundungstouren auf die Giudecca und Murano sowie der Besuch der Biennale-Ausstellungen gaben den Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht nur vielfältige Einblicke in das aktuelle architektonische Diskursfeld, sondern schärften auch das Bewusstsein für die räumlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen vor Ort. Unterstützt wurden die jungen Talente von Prof. Rolf Westerheide, Vorstandsmitglied der Stiftung Deutscher Architekten, der als Mentor und fachlicher Begleiter zur Seite stand. Was bleibt, ist mehr als eine Studienreise: Es ist ein kollektives Nachdenken über die Zukunft unserer Städte und ein konkreter Beitrag dazu, wie Architektur und Stadtplanung Verantwortung für die Städte von Morgen übernehmen können, bevor unsere urbanen Räume in den Untiefen ihrer eigenen Herausforderungen versinken.Smarte Lösungen für besseres Bauen
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Think on Ausgewählte Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung nehmen im Herbst 2025 am Workshop „Think On“ der Stiftung Deutscher Architekten in Venedig teil. Dieser findet vom 08. bis 14. September statt und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Venice Urban Lab durchgeführt. In einem kreativen Austausch vor Ort werden wir uns mit aktuellen Themen der Architektur und Stadtentwicklung auseinandersetzen und das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale „Intelligens. Natural. Artificial. Collective.“ gemeinsam erkunden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich bei einem Vortreffen im Sommer in der Geschäftsstelle der Architektenkammer NRW im Düsseldorfer Medienhafen bereits kennenlernen und wurden über das Programm des Workshops näher informiert. Auch gab es Raum für den Austausch und Gespräche untereinander; über Ziele und Erwartungen an „Think on 2025“.Workshop in Venedig
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Hands-on Das „Hands-on“-Projekt der Stiftung Deutscher Architekten (SDA) geht in die dritte Runde. Auch im kommenden Jahr wird das Format fortgesetzt. Ziel ist es, dem Berufsnachwuchs die Möglichkeit zu geben, Planungspraxis unter realen Bedingungen – und über die Grenzen Europas hinaus – zu ermöglichen. Die Anmeldephase läuft. Im Mittelpunkt von „Hands-on“ steht das nachhaltige Bauen mit lokal verfügbaren Materialien sowie der Einsatz traditioneller Bauweisen und Techniken. Die Teilnehmenden erwartet nicht nur ein tiefer Einblick in andere kulturelle und klimatische Kontexte, sondern auch die wertvolle Erfahrung, ein Projekt in einer intensiven Arbeitsphase vor Ort und in enger Zusammenarbeit mit lokalen Facharbeitern von der Planung bis zur Umsetzung aktiv mitzugestalten. Auch das dritte „Hands-on“-Projekt widmet sich dem Bau einer Bildungseinrichtung für geflüchtete burmesische Kinder in Mae Sot, Thailand. In enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Simple Architecture von Jan Glasmeier sind engagierte Köpfe gefragt, die nicht nur entwerfen, sondern auch anpacken möchten. Das Projekt wird vor Ort auch tatkräftig von Oliver Giebels und dem Verein socialarchitecture e.V. unterstützt. „Hands-on“ startet gleich am Jahresanfang: Vom 09. Januar bis 22. Februar 2026 bietet die Stiftung Absolventinnen und Absolventen, Juniorarchitektinnen und -architekten sowie Studierenden in höheren Semestern der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung die Möglichkeit, Teil des Projekts zu werden. Voraussetzung ist ein kammerfähiges Studium in NRW oder der Wohnsitz in NRW bei einem Studienort in einem anderen Bundesland. Für die Teilnahme ist ein Eigenanteil in höhe von 350,- Euro zu zahlen, der Flug, Unterkunft, Frühstück und Mittagessen sowie Transfers und Programmpunkte in Bangkok beinhaltet. Bewerbungen sind ab sofort bis 14. Juli möglich. Ausschreibung „Hands-on“-Projekt 2026 (PDF) – Download“Hands-on“-Projekt 2026: Jetzt bewerben!
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Eine Bildungseinrichtung für geflüchtete Kinder in Mae Sot, Thailand
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HANDS ON Bereits Anfang des Jahres flog eine Gruppe Nachwuchsplanerinnen und -planer mit der Stiftung Deutscher Architekten nach Thailand, um dort ein Selbstbauvorhaben zu realisieren. Von der Planung über Organisation bis hin zur baulichen Realisation packte der Planungsnachwusch umfassend mit an, um an einer Schule für Geflüchtete an der Grenze zu Myanmar ein neues Schulgebäude entstehen zu lassen. Was der Planungsnachwuchs, der von Architekt Jan Glasmeier, angeleitet wurde, in Thailand erlebt hat, ist in zwei anschaulichen Dokumentationen hautnah zu erleben: Zum einen haben die junge Planer*innen ihre Arbeit in bewegten Bildern per Kamera und Smartphone selbst festgehalten und zum Teil sehr persönliche Einblicke in die Zeit vor Ort gegeben. Als Ergebnis ist jetzt eine spannende Video-Dokumentation erschienen, die im Youtube-Kanal der Architektenkammer NRW zu finden ist. Zum anderen haben sich die Hands-on-Teilnehmenden viel mit dem Land, dem Ort ihres Schaffens und natürlich mit der örtlichen Bauweise, Architektur und mit Techniken auseinandergesetzt und diese schriftlich dokumentiert. Alles nachzulesen in einer gut 200-seitigen zweisprachigen Dokumentation. Die Broschüre kann ab sofort bei der Architektenkammer NRW bestellt werden (info@aknw.de). Für das Jahr 2026 ist erneut ein Hands-on-Projekt in Planung. Bereits jetzt können Interessierte ihre Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf und Motivationsschreiben) an hands-on@aknw.de senden. Eine offizielle Ausschreibung folgt demnächst an dieser Stelle. Dokumentation „Hands on-Projekt 2025″ (PDF)Persönliche Einblicke: Dokumentationen erschienen
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über uns Vorstand und Kuratorium der Stiftung Deutscher Architekten haben sich im Baukunstarchiv NRW in Dortmund über aktuelle Förderprogramme der SDA ausgetauscht. Zu Gast waren in der Gremiumssitzung die Nachwuchsplanerinnen und -planer, die jüngst am „Hands on“-Projekt der Stiftung in Thailand teilgenommen haben. Die Begeisterung über die jüngsten Projekte der Stiftung Deutscher Architekten (SDA), die im Kern immer die Ermutigung und Förderung des Planerinnen-Nachwuchses zum Ziel haben, war auf beiden Seiten zu spüren: Nachdem die Teilnehmerinnen von „Hands-on“ ihre Erfahrungen und Arbeitsergebnisse vorgestellt hatten, zeigten sich Vorstand und Kuratorium der Stiftung mehr als beeindruckt. „Innerhalb von sechs Wochen haben Sie nicht nur Erfahrungen im Planen und Bauen mit örtlichen Materialien gesammelt, sondern auch ganz konkret vier Klassenräume für Flüchtlingskinder in der Grenzregion Burma/Thailand errichtet“, lobte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Architekten. Die SDA hatte das Hands-on-Projekt in Thailand im Frühjahr 2025 bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Architekt Jan Glasmeier, der die Gruppe mit seinem Büro „Simple Architecture“ fachlich geleitet hatte, betonte, dass das gesamte Bauvorhaben von den jungen Planerinnen und Planern vom Entwurf bis zur Realisierung in intensiver Arbeit „im wahrsten Sinne des Wortes eigenhändig“ realisiert worden sei. „Das war eine Erfahrung, die uns lange prägen wird und für die wir alle sehr dankbar sind“, sagte Anna-Lena Ritt stellvertretend für das Team der Nachwuchs-Architekt*innen. Die Gremien der Stiftung beschlossen einstimmig, das Erfolgsformat „Hands-on“ mit einem weiteren Projekt in Thailand fortzuführen. Gleiches wurde für das „Think-on“-Projekt beschlossen, dessen aktuelle Ausgabe vom 8. bis 14. September 2025 in Venedig stattfinden wird. Parallel zur Biennale werden 18 Teilnehmer*innen unter Begleitung des „Venice Urban Lab“ der IUAV zum Leitthema der Biennale „Intelligens. Natural. Artifical. Collective“ einige intensive Arbeitstage erleben. „Die Projektteilnahme ist eine prägende Erfahrung für die jungen Planerinnen und Planer, die oftmals im Diskurs innovative Denkansätze entwickeln“, erläuterte Markus Lehrmann, der Geschäftsführer der Stiftung Deutscher Architekten. Ein positives Fazit zogen Vorstand und Kuratorium auch zum „Förderpreis 2025“ der SDA, der im Februar verliehen worden war. Zu dem Auszeichnungsverfahren für Absolventinnen und Absolventen der NRW-Hochschulen waren 44 Abschlussarbeiten von den Professor*innen vorgeschlagen worden. „Das Format ist inzwischen ausgesprochen anerkannt“, lobte der Juryvorsitzende Prof. Rolf-Egon Westerheide. Sowohl die Kandidatinnen und Kandidaten als auch die Hochschullehrenden betrachteten den „Förderpreis“ als besondere Auszeichnung und Anerkennung. Die vorgelegten Arbeiten seien auch ein zuverlässiger Spiegel der aktuellen Planungsaufgaben und thematischen Herausforderungen des Berufsstandes. – Einstimmig wurde beschlossen, den Förderpreis auch für 2027 auszuloben. Dr. Anna Kloke stellte den Gremien den Abschlussbericht ihres Habilitationsstipendiums zur Erforschung des Planungsansatzes von Karl Ganser zur IBA Emscher Park vor. „Was zeichnet den Planungsansatz aus? Wo hatte Karl Ganser Einfluss auf die Avantgarde? Welchen Effekt hatte der perspektivische Inkrementalismus des Karl Ganser? – Das waren die Leitfragen meiner Forschung“, so Dr. Anna Kloke. Die Arbeit habe auf Basis von Archivdokumenten stattgefunden, aber auch eine Einordnung in den zeitgenössischen Diskurs umfasst. Karl Ganser habe 1993 in einem Aufsatz deutlich gemacht, dass die Planungslandschaft in Deutschland in der Nachkriegszeit eine derart große Komplexität erreicht habe, dass sie weitere Entwicklungen behinderte. Seine Lösung sei der „Perspektivische Inkrementalismus“ gewesen, der ein iteratives Vorgehen in Planungsprozessen empfahl. „Sehr wichtig war dabei die Förderung einer kooperativen Planung und die Aktivierung endogener Potenziale“, unterstrich Dr. Anna Kloke. Bezug genommen habe Karl Ganser seinerseits auf Charles E. Lindblom (1959) und David Braybrooke (1972), die über „the science of muddling-through“ sowie „pragmatischen Inkrementalismus“ geschrieben hätten. Ein wichtiger strategischer Ansatz sei dabei gewesen, Prozesse durch konkrete, beispielgebende Projekte anzustoßen nach dem Motto „Projekt statt Programme“, das zum Leitbild der IBA Emscher Park wurde. „Wichtig ist, dass wir Bilder schaffen“, habe Karl Ganser gesagt. „Und das funktioniert bis heute, auch wenn viele diese Bilder nicht mehr mit Karl Ganser verbinden“, schloss Dr. Anna Kloke, deren Habilitationsarbeit die Stiftung Deutscher Architekten durch ein Stipendium ermöglicht hatte. Als größter Gesellschafter des Baukunstarchivs NRW (BKA NRW) leiste die Stiftung Deutscher Architekten einen unverzichtbaren Beitrag zum Erfolg dieser noch jungen Institution in Dortmund, bekräftigte AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann, der auch Geschäftsführer des BKA NRW ist. „Ein Engagement, das sich auszahlt!“ So hätten die Besucherzahlen im vergangenen Jahr bei über 10.000 Personen gelegen; „für dieses Jahr erwarten wir einen weiteren Anstieg des Interesses“, so Lehrmann. Ausstellungen über bedeutende Architekten und Stadtplaner wie Heinrich Tessenow (März-Juni 2024) oder aktuell Werner Ruhnau (Mai – Juli 2025) zeigten das Potenzial der mehr als 130 Nachlässe, die das Baukunstarchiv NRW mittlerweile gesichert habe und nun sukzessive aufarbeite. Als Unterstützer beteiligte sich die SDA im zurückliegenden Jahr auch an einem ungewöhnlichen Projekt: Eine Gruppe von 14 Studierenden der Peter Behrens School of Arts (HS Düsseldorf) plante und errichtete in Bolivien eine Kita, wobei die Arbeit mit vernakulären Materialien und der interkulturelle Austausch Schwerpunkte bildeten. Auch hier sei es darum gegangen, junge Planer*innen am Beispiel sozial bedeutender Aufgaben internationale Erfahrungen sammeln zu lassen, bekräftigen Vorstand und Kuratorium der Stiftung Deutscher Architekten. Im November 2025 wird die Stiftung Deutscher Architekten 40 Jahre alt. Vorstand und Kuratorium beschlossen, den Anlass zu nutzen, um in einer lockeren Jubiläumsfeier die Projekte und Meilensteine der letzten Jahre Revue passieren zu lassen. Termin und Programm werden auf der Homepage veröffentlicht.dafasdfNachwuchsprojekte, die begeistern!
© Foto: Christof Rose / Architektenkammer NRW
Think-on 2025 in Venedig
Förderpreis 2025 zeigt aktuelle Themen
Promotion zu Karl Ganser

Baukunstarchiv NRW
Kita-Projekt der PBSA in Bolivien
Jubiläum: 40 Jahre Stiftung Deutscher Architekten
Think on Die Stiftung Deutscher Architekten lädt Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung zu einem „Think On“ in die spannende Stadt Venedig ein. Dieser findet vom 08. bis 14. September 2025 statt und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Venice Urban Lab durchgeführt. In einem kreativen Austausch vor Ort werden wir uns mit aktuellen Themen der Architektur und Stadtentwicklung auseinandersetzen und das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale „Intelligens. Natural. Artificial. Collective.“ gemeinsam erkunden. Der Workshop wird von den Professoren Rolf Westerheide, Marco Pogacnik und Sergio Pascolo begleitet und betreut. Besonderen Wert legen wir auf den hohen Qualitätsanspruch, den die Aufgabenstellung im Kontext des Weltkulturerbes Venedig mit sich bringt. Daher bitten wir alle Bewerberinnen und Bewerber, ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf einzureichen. Die Eigenbeteiligung für die Teilnehmenden beträgt pauschal 200,00 € und umfasst die gesamten Workshop-Kosten, einschließlich Unterkunft und Flüge. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen und darauf, gemeinsam mit Ihnen in die spannende Welt der Venezianischen Architektur einzutauchen. Wer kann teilnehmen: Mit dem Think-on fördert die Stiftung junge Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtung Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung, die zum Zeitpunkt der Reise nicht älter als 35 Jahre sind und noch nicht Voll-Mitglied der AKNW. Bewerben kann sich, wer ein kammerfähiges Studium erfolgreich in Nordrhein-Westfalen absolviert hat, das zum Eintritt in die Architektenkammer NRW berechtigt, oder dies in Kürze abschließt. Im Falle eines Studiums der genannten Fachrichtungen an einer Hochschule in einem anderen Bundesland berechtigt auch ein Wohnsitz in NRW zur Teilnahme. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt, um einen intensiven Austausch und eine individuelle Betreuung zu gewährleisten. Die Ergebnisse des Workshops werden von der Stiftung Deutscher Architekten in geeigneter Form veröffentlicht. Die Bewerbungsphase für den Think-on Workshop startet bereits in diesem Monat. Interessierte sind eingeladen, ihre Bewerbung samt Motivationsschreiben und Lebenslauf bis zum 2. Juni 2025 an think-on@aknw.de zu senden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!Workshop in Venedig – Intelligens. Natural. Artificial. Collective.
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Förderpreis Was planen junge angehende Architektinnen und Architekten? Antwort gibt der Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten (SDA), der gestern Abend (10.04.25) im Baukunstarchiv NRW in Dortmund an sieben Nachwuchsplanerinnen und -planer für ihre überzeugenden Studienabschlussarbeiten überreicht wurde. „Ihre Arbeiten zeigen, dass Sie die Herausforderungen unserer Zeit aktiv angehen wollen“, lobte der Vorstandsvorsitzende der SDA und Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing. In den Arbeiten der als „große Talente“ ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen nordrhein-westfälischer Architekturfakultäten ging es u.a. um die Umwandlung von Warenhäusern und alter Fabriken für zukunftsfähige Nutzungen, um die Schaffung von Wohnraum in Bestandsgebäuden und Altquartieren sowie die Verbesserung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens. – Vergeben wurden drei gleichrangige Förderpreise sowie vier Anerkennungen. Der Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten zielt darauf ab, besondere Nachwuchs-Talente zu fördern und auf ihrem Weg in den Berufsstand zu ermutigen. Insgesamt waren 44 Arbeiten zu dem Auszeichnungsverfahren mit Empfehlung der Hochschulen eingereicht worden. „Die Arbeiten beweisen ein sicheres Gespür für die Bedürfnisse, die Menschen an ihre gebaute Umwelt haben“, erklärte Prof. Rolf-Egon Westerheide als Vorsitzender der Jury zum Förderpreis 2025. „Es ist wichtig, dass angehende Architektinnen und Architekten so intensiv über Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft, über soziale Herausforderungen und Lösungen für mehr Wohnraum nachdenken.“ Die interdisziplinär besetzte Jury hatte am 10. April im Baukunstarchiv NRW in Dortmund die Qual der Wahl aus Abschlussarbeiten, die von Absolventinnen und Absolventen von zehn NRW-Studiengängen der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung zum Förderpreis 2025 eingereicht worden waren. Am Abend desselben Tages konnten drei Förderpreise und vier Anerkennungen in einem Festakt an junge Planer*innen überreicht werden. „Sie alle sind heute Gewinner, denn Sie sind von Ihren Professorinnen und Professoren als Beste Ihres Jahrgangs eingeschätzt worden“, betonte Kammerpräsident Ernst Uhing. Er dankte den beteiligten Hochschullehrerinnen und -lehrern für ihr Engagement, das nicht selbstverständlich sei. „Die Unterstützung des beruflichen Nachwuchses liegt uns allen sehr am Herzen“, so Ernst Uhing. Drei gleichrangige Förderpreise – dotiert mit je 4.000 Euro – erhielten: Außerdem vergab die Jury vier Anerkennungen – dotiert mit je 1000 Euro: In die Bewertung der Jury flossen u. a. ein: der Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung, die Intensität und Durchdringung des Themas, die Experimentierfreudigkeit und Innovationskraft der Lösung, die bautechnologische Präzision und die Qualität der Präsentation des Entwurfsprozesses. An diesen Kriterien soll das besondere Talent des Bewerbers bzw. der Bewerberin ablesbar sein. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutscher Architekten, Architektenkammerpräsident Ernst Uhing, betonte anlässlich der Preisverleihung die Bedeutung einer umfassenden, profunden Hochschulausbildung für Architektinnen und Architekten, für Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner*innen. Das Berufsbild werde immer komplexer und anspruchsvoller: Neben der Qualität des kreativen Entwurfs und der Präzision in der technischen Umsetzung müssten Architektinnen und Architekten heute zunehmend Aufgaben der Projektsteuerung leisten sowie Kommunikationsprozesse moderieren. „Die zukünftige Bau- und Planungsqualität in unserem Land braucht einen klaren Kompass und den Geist der Innovation“, ermutigte Uhing die jungen Kolleg*innen. Die ausgezeichneten Förderpreisträgerinnen und -preisträger hätten mit ihren eingereichten Arbeiten dafür hervorragende Beispiele geliefert. Förderpreis 2025: Besonders begabter Architekturnachwuchs ausgezeichnet
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Die Preisträger*innen
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© Ruth Johanna Dyzmann
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© Ann-Kathrin Penkert
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© Clara Dörtelmann
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© Milena Lümmen
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© Clemens Oswald
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FÖRDERPREIS Zum 20. Mal verleiht die Stiftung Deutscher Architekten in diesem Jahr ihren Förderpreis. Ausgezeichnet werden begabte Nachwuchsplanerinnen und Nachwuchsplaner, die im Jahr 2023 oder 2024 ein Studium der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung abgeschlossen haben. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 10. April 2025, im Baukunstarchiv in Dortmund statt. 44 teilnahmeberechtigte Bewerbungen sind während der Bewerbungsphase Ende 2024 bei der Stiftung eingegangen. Die Kandidat*innen wurden von ihren Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern für den Förderpreis aufgrund ihrer Leistung in ihren Bachel- und Masterarbeiten vorgeschlagen. Insgesamt ist das Auszeichnungsverfahren mit 16.000 Euro dotiert. Die Arbeiten begutachtet eine Jury, die darüber entscheidet, wie viele und welche der Arbeiten besonders preis- oder anerkennungswürdig sind. Da die Entscheidung erst kurz vor der Preisverleihung fällt und das Ergebnis erst während der Veranstaltung bekannt gegeben wird, verspricht der Tag für alle Teilnehmenden viel Spannung. Einladung (PDF)Förderpreis 2025: Preisverleihung im April
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20. Verleihung des Förderpreises der Stiftung Deutscher Architekten, Donnerstag, 10. April 2025, ab 19.00 Uhr, Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund. Anmeldung bis 6. April 2025.