Kuratorium und Vorstand
Neue Projekte für Nachwuchs und Forschung
Neue Gesichter – und Beschlüsse zu spannenden Projekten: Der Vorstand und das Kuratorium der Stiftung Deutscher Architekten trafen sich am 20. Mai virtuell zu ihren konstituierenden Sitzungen. Das Kuratorium wählte Sarah Escher (Architektin aus Düsseldorf) zur Vorsitzenden und Norbert Zimmermann (Aachen) zum stellvertretenden Vorsitzenden. Vorsitzender des Vorstands bleibt der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing. Beide Gremien fassten Beschlüsse zu Projekten, mit denen die Stiftung Deutscher Architekten den Berufsnachwuchs fördern und die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Architekturforschung unterstützen will.
Ein zentrales Projekt bleibt auch in den kommenden Jahren die Förderung des Baukunstarchivs NRW, in dem die Stiftung Deutscher Architekten als „Hauptgesellschafter“ von insgesamt vier Gesellschaftern mitwirkt. „Dort findet ein sehr lebendiger Austausch statt, u.a. weil die Technische Universität Dortmund als Partnerin dafür sorgt, dass ständig Studierende im Haus sind und ein anspruchsvoller intellektueller Austausch stattfindet“, unterstrich Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer NRW und Geschäftsführer des Baukunstarchivs.
Ausstellungen im Baukunstarchiv NRW
Im Jahr 2021 stünden im Sommer die Ausstellung „Jörg Wiele – Kinetische Plastiken. Kunst und Bau“ sowie im Herbst eine große Ausstellung zu Harald Deilmann auf dem Programm, die auf der Sammlung des Baukunstarchivs beruhe. Viele kleinere Ausstellungsprojekte sowie die neue Dauerausstellung des Re-gionalverband Ruhr (RVR) zum Gebäude am Ostwall 7 als Teil der „Route der Industriekultur“ sprächen immer wieder neue Zielgruppen an. Dazu käme die Produktion von Videofilmen zu den Ausstellungen sowie von Fachbüchern und Katalogen.
Förderpreise 2021 und 2023
Die Vergabe des „Förderpreis“ der Stiftung erfolgte im laufenden Jahr und ist erneut für das Jahr 2023 vorgesehen. Das aktuelle Verfahren sei sehr gut gelaufen, resümierte Kammerpräsident Ernst Uhing, da trotz der Corona-Pandemie 24 Arbeiten eingereicht worden seien – allesamt von hoher Qualität. Bedau-ert wurde seitens des Vorstands und des Kuratoriums der Stiftung, dass in diesem Jahr ausschließlich Vorschläge aus dem Fachbereich Architektur kamen. Für den Förderpreis 2023, dessen Auslobung die Gremien beschlossen, soll noch einmal eine intensivere Ansprache der Fakultäten für Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung erfolgen.
Fachexkursionen für junge Planer*innen
„Ich glaube, dass der Förderpreis und die Exkursionen für die nachfolgenden Generationen ein wichtiges Signal setzen“, unterstrich Vorstandsmitglied Prof. Rolf-Egon Westerheide. Vorgesehen ist nun auch ein „Summercamp“, in dem junge Planerinnen und Planer im Jahr 2022 über einige Tage im internationalen Austausch intensiv gemeinsam an einem Thema arbeiten können. Die Stiftungsgremien hießen den Vorschlag gut, das Jubiläumsjahr zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland aufzugreifen und einen Austausch nordrhein-westfälischer Absolventinnen und Absolventen mit Kommilitonen aus Tel Aviv durchzuführen; Themenfeld: die bauliche Moderne und der öffentliche Raum. Falls die Pandemie oder die politische Lage das nicht zulassen sollten, wird ein alternatives Programm entwickelt.
Baukultur und Stipendien
Außerdem fördert die Stiftung weiterhin das Projekt „Sight Running NRW“, mit dem die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen eine Baukultur-Lauf-App und –Website betreibt, die baukulturell interessante Joggingrouten überall in NRW anbietet, die auch zu Fuß, mit dem Fahrrad und als Spaziergänger ge-nutzt werden können.
Vorstand und Kuratorium der Stiftung Deutscher Architekten stimmten darin überein, dass auch die Vergabe von Promotionsstipendien weiterhin ein wichtiger Baustein der Arbeit der Stiftung im Bereich der Nachwuchsförderung und der Wissenschaft bleiben soll.
Entlastung für den Vorstand
Dass die Arbeit der Stiftung Deutscher Architekten professionell und transparent durchgeführt wird, bestätigte Wirtschaftsprüfer Ralf Sieben. Die Dr. Stallmeyer GmbH erteilte für das 2020 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk; das Kuratorium entlastete den Vorstand einstimmig. Erfreut wurde vermerkt, dass das Stiftungskapital im zurückliegenden Jahr erstmals die Grenze von einer Millionen Euro überschritten hat – durch Zustiftungen, Zinsen und sonstige Einnahmen.